Biografie

Volker Zotz ist ein dem eurasischen Humanismus verpflichteter Philosoph und Religionswissenschaftler. Seine mehr als zwanzig Buchveröffentlichungen sind im Schwerpunkt dem Buddhismus, dem Konfuzianismus und dem Surrealismus gewidmet.

Volker Zotz wurde an der Universität Wien nach Studien der Philosophie und Geschichte sowie Kunstgeschichte und Buddhismuskunde zum Doktor der Philosophie promoviert. Habilitation und Venia Legendi im Fach Religionswissenschaft an der Universität des Saarlandes.

Er lehrte und forschte u.a. an folgenden Hochschulen: Universität für Angewandte Kunst (Wien), Universität Wien, Universitäten Ryūkoku und Ōtani (Kyōto), Risshō (Tōkyō), Université du Luxembourg, Universität des Saarlandes. Mitarbeit an zahlreichen interdisziplinären kultur- und sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekten. Daneben wirkte er als Konsulent für Institutionen und Unternehmen in interkulturellen Fragen im Verhältnis Europas zu Asien.

Seine Forschungen und Studien widmeten sich im Schwerpunkt dem Buddhismus, dem Konfuzianismus und dem Surrealismus.

Bekannt wurde Zotz durch mehr als 20 in mehrere Sprachen übersetzte philosophische, wissenschaftliche und literarische Bücher, darunter Geschichte der buddhistischen Philosophie (Rowohlt Verlag), das erfolgreiche Lebenshilfebuch Mit Buddha das Leben meistern (1999), Konfuzius für den Westen (O.W. Barth Verlag).

Im Herbst 2018 zog Volker Zotz sich von seiner akademischen Lehrtätigkeit und öffentlichen Auftritten zurück, um sich im Schwerpunkt dem Schreiben und anderen Aufgaben zu widmen.

Seit seiner Kindheit interessierte Volker Zotz der asiatische Raum, wo er in der Folge seine halbe Lebenszeit verbrachte. Zu ersten längeren Aufenthalten kam es in den 1970er Jahren im islamischen Orient und auf dem indischen Subkontinent, später in weiteren Ländern Süd- und Ostasiens. Zehn Jahre, von 1989 bis 1999, lebte er in Japan. Danach pendelte er meist zwischen Europa und Indien.

Zu den prägenden Einflüssen zählt Lama Anagarika Govinda (1898-1985), den Zotz mit 16 Jahren kennenlernte und der ihm zum Lehrer wurde. Zotz ist Govindas geistiger Erbe und als Vorsitzender des Stiftungsrats der Lama und Li Gotami Govinda Stiftung dessen Nachlassverwalter.

Seit 1982 erscheint die von Volker Zotz herausgegebene Zeitschrift Ḍamaru.

1992 gründete Zotz das Anagarika Govinda Institut für buddhistische Studien, das in den ersten Jahren den Namen Buddhistisches Seminar führte.

1994 rief Zotz mit dem buddhistischen Abt Kōshō Ōtani (19011-2002) Kōmyōji Eurasischer Humanismus und Interkulturelle Spiritualität.

2002 gründete Zotz gemeinsam mit der deutsch-italienischen Lyrikerin Friederike Migneco in Luxemburg den gemeinnützigen Kulturverlag Kairos Edition.

2015 wurde er das Oberhaupt des von Anagarika Govinda 1933 in Darjeeling (Indien) gegründeten Ārya Maitreya Maṇḍala.

Benedikt Maria Trappen: Freiheit, Bewusstsein, Verantwortlichkeit. München 2016, S. 19:

„… Doch ist Volker Zotz nicht nur Pandit, ungemein belesener und derart gebildeter Universitätslehrer. Als Schüler – und Nachfolger – Lama Anagarika Govindas sowie weiterer bedeutsamer Persönlichkeiten und Meister wie Kiichi Testuo Nagaya Rōshi und Takamaro Shigaraki steht er zugleich in einer auch durch Initiation und intensive zwischenmenschliche Begegnung weitergegebenen Tradition und ist ebenso spiritueller Lehrer, Guru, einer, der weiß, weil er erfahren hat. Wie wenige sonst vereint er damit in seiner Person Exoterisches – bloßes Wissen – und Esoterisches – existentielles Wissen, Erfahrung. Er kann damit als Prototyp eines Wissen Suchenden und Wissen Weitergebenden verstanden werden, der der Akademie Platons näher steht als der Bologna-Reform und der in dem von ihm hoch geschätzten Konfuzius seinen Ahnherr und Meister findet.“